Mopeds, Mekong und Musik
5 12 2011Vietnam ist eindeutig ’ne ganze Ecke reicher als Kambodscha. Erst als ich die Grenze zu Kambodscha hinter mir lasse, wird mir das bewusst. Die Straßen sind relativ gerade und frei von Schlaglöchern, die Häuser sind neuer, in der Stadt findet man Läden mit dem Titel „Cartier“ und alles ist sauberer, größer und schillernder.
Aaaaber: Mir sind die Kambodschaner ans Herz gewachsen, volle Punktzahl beim Thema „Freundlichkeit“ (die Vietnamesen können hier eindeutig nicht mithalten!!!), das Essen hat mir mehr geschmeckt als hier UND die Kamboschaner sprechen tausend mal besser englisch als die Vietnamesen!
Dennoch gibt es auch hier viele tolle Sachen zu sehen. Vor wenigen Tagen bin ich in Ho-Chi-Minh-City angekommen und habe erst mal die Stadt mit Gil, einem netten Kerl aus Israel, der immer mit der Gitarre unterwegs ist, erkundet. Erster Eindruck: Der Verkehr ist total crazy! Ich habe noch nie soooo viele Mopeds, Mofas, Roller – was auch immer! – auf einen Haufen gesehen. Aber seht selbst…
Jetzt weiß ich auch, wieso der Kaffee hier so furchtbar widerlich schmeckt – die Vietnamesen bekommen ihren morgendlichen Kick nicht vom Koffein, sondern vom Straßen-überqueren. Auf ca. 7 Millionen Einwohner kommen rund 5 Millionen Mopeds.
Kein Wunder also, dass ich nach einem Tag geflohen bin und mit einigen anderen eine Tour zum Mekong-Delta gebucht habe. Mit dem Bus ging es zum Mekong und von dort mit dem Boot weiter.
Wir besuchten eine Kokosnuss-Zuckerfabrik in der alles noch in Handarbeit hergestellt wird, eine Honigbienenfarm und eine Reispapierfabrik. Klingt vielleicht trocken, war aber sehr interessant – vor allem, weil wir überall selbst mal testen durften, wie das so geht und vor allem, wie das Endprodukt schmeckt (das war vorallem bei den ersten beiden Stopps super lecker!!!).
In einem Restaurant wurde dann zu Mittag gegessen. Die Speisekarte war ziemlich… besonders.
Meine zwei Tischnachbarn wollten auch unbedingt den Kokosnusswurm (ich esse NIE wieder Kokosnüsse!) probieren *würg* Hier habe ich dann auch übrigens erfahren, was ich am Tag zuvor gegessen habe (ein Getränk mit schleimigen, weißen Kuglen drin, das aber eigentlich gut geschmeckt hat. Die Verkäuferin sprach kein englisch und konnte mir daher auch nicht sagen, was es ist). NEIN, es waren keine Würmer, es war lediglich eine Wasserkokosnuss 😀
Am nächsten Tag ging’s auf den Markt, einen besonderen Markt. Hier wird die Ware nämlich mitten auf dem Fluss auf Booten feilgeboten. Mit kleineren Booten paddelt man zu den gößeren und kauft, was man so braucht. Ich brauchte eine Ananas. Für gerade mal 0,50$ bekam ich eine ganze Ananas, schon fertig geschält und unendlich lecker. Im Gegensatz zu den Ananas, die wir in Deutschland bekommen, schmeckt bei denen hier auch der etwas härtere Kern lecker.
Nach einem weiteren Tag in Ho-Chi-Minh ging es dann auch schon wieder weiter nach Mui Ne, einem Örtchen an der Küste Vietnams. Hier haben wir die weißen und die roten Sanddünen gesehen und anschließend eine Art Bachwanderung gemacht (die wegen der schönen Natur – roter Sand auf der linken Seite, saftig grüne Palmen auf der rechten – nicht mit einer Bachwanderung im Harbach vergleichbar ist 😉 ).
Abends ging es richtig schön gemütlich am Strand essen und am Ende an den Strand (zwei Jungs hatten ihre Gitarren dabei – aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schwierig es ist, ein Lied zu finden, das fünf Engländer, zwei Holländer, zwei Israelis, eine Schwedin und eine Deutsche kennen – und zu dem letztlich die Gitarrengriffe bekannt sind!).
Morgen früh geht es dann auch schon wieder weiter nach Da Lat, wo wir eine Gruppe von acht Leuten sind und uns Mopeds mieten wollen, um die Gegend zu erkunden. Ich freue mich schon wahnsinnig darauf! Strand und Meer ist super schön, aber ich will auch mal was vom Land sehen – und das nicht nur vom Busfenster aus 😀
Übrigens: Meine Pläne für Weihnachten stehen. Ich werde Weihnachten in der Halong-Bay verbringen, vom 24. bis 26. Dezember. Klingt doch super, oder? 😀
Hi Chrissi, war schön mit dir mal wieder gequatscht zu haben! Na ja, an die Speisekarte dort könnte ich mich nie gewöhnen und wäre sehr wahrscheinlich auch schon verhungert. Apropos Bachwanderung, früher fandest du den Harbach mindestens genau so interessant… kanntest aber auch nichts Besseres 🙂 Wünsche dir morgen viel Spaß in Da Lat und pass mit dem Moped auf (wenn ich mir den Clip ansehe… Horror)!!! Für heute Liebe Grüße von den Murrhardter
Hi liebe Chrissi,
freut mich voll dass es dir so gut gegällt und du schon so viel erlebt hast. Lese deine Einträge natürlich fleißig und freu mich immer wenn du was neues geschrieben hast.
Wünsche dir morgen einen schönen Nikolaustag (falls du davon in Vietnam was merkst). 🙂
Liebe Grüße
Adela