Chrissi auf Reisen…

Am 31.12.2011 bin ich in den Genuss gekommen, sechs neue vietnamesische Freunde kennen zu lernen, richtig vietnamesisch essen gehen zu können und mich am Ende im neuen Jahr für gerade mal 5,50 € zu betrinken 😀

Aber der Reihe nach. Wie ihr wisst, hat Trangs Freundin Quynh am Abend zuvor mit mir Kontakt aufgenommen. Am morgen des 31.12. wollte sie mich mit ihrer Freundin bei meinem Hostel abholen. Umso überraschter war ich, als nicht zwei, sondern gleich fünf Vietnamesen vor mir standen. Typisch vietnamesisch ging es auf drei Rollern (den Helm hatten sie vorausschauend für mich mitgebracht) ab zum Frühstück.

In einer Seitenstraße gab es wie hier üblich Suppe zum Frühstück. Daran werde ich mich aber wahrscheinlich nie gewöhnen – zu viele Jahre gab es für mich morgens nur eins: Brot, Butter und Marmelade 😀

Anschließend ging es in die Stadt zum Flower Festival. Dort schlenderten wir durch die Straßen, machten Bilder und bestaunten die schönen Dekorationen.

Weiter ging es in ein Cafe mit wunderschöner Aussicht, das ich ohne sie niemals gefunden hätte – um dort hin zu kommen, muss man zunächst durch ein Kleidergeschäft, durch den Hinterhof und dann viele Stufen rauf. Nachdem ich zugab, noch nie den in Hanoi bekannten Eierkaffee getrunken zu haben, entschieden sie, dass wir das schleunigst ändern müssen. Und was soll ich sagen? Kaffee mit süßem, cremigen Eierschaum oben drauf – wer mich kennt, weiß dass ich es liebe!!!

Mit den Roller gab es dann auch schon Mittagessen (verdammt, die essen hier so viel und sind soooo dünn!!). Dort ging die kulinarische Erkundungstour gleich weiter. Neben Suppe, Schweinefüße und irgendwelche Reis-Fisch-Dinger (und nein, kein Sushi), die echt unappetlichtlich aussahen, aber echt lecker waren, gab es für jeden ein Gläschen Vodka.

Satt und zufrieden legte ich mich im Hostel erst mal hin. Ich wollte ja fit für den Abend sein (außerdem war ich so müde, da kam mir ein Mittagschläfchen gerade recht!). Abends um acht ging es mit Trang zur Lightshow. Es waren so viele Menschen da und viele brachten ihren Roller als Sitzgelegenheit mit. Ihr könnt euch also vorstellen, dass es ein einziges Geschubse war – das Klettern über die zig Roller machte die Sache auch nicht leichter.

Es wurden traditionelle Tänze und Lieder aufgeführt und ich habe sogar einen in Vietnam bekannten Sänger (ich hab keine Ahnung, wie der heißt!) live gesehen. So wie sich die Mädels um mich herum aufgeführt haben, scheint er sehr beliebt zu sein…

Als uns das Traditionelle zu langweilig wurde, gingen wir weiter zum nächsten Hot Spot – einem riesigen Tower mit lauter Musik und vielen Menschen. Dort trafen wir den Rest der Gruppe und ruck zuck wurde dann auch schon der Countdown runter gezählt – ich hab‘ auf deutsch mitgebrüllt, bin noch nicht so weit, vietnamesisch runter zählen zu können 😉

Und dann hieß es erst zu allem und jeden „HAPPY NEW YEEEEAAAAAR!!!!!!“ – das einzige was fehlte, war das Feuerwerk. Aber darüber habe ich großzügig hinweggesehen – das kann ich nächstes Jahr haben 😀

Zum Abschluss ging es zu fünft weiter – mal wieder essen 😀 Inmitten von Vietnamesen (und wieder auf den so unbequemen Ministühlen mit Minitisch ;-)) gab es Ente, Muscheln und Blut. Ihr stolpert über die letzte Delikatesse? Ich auch, aber gut, wenn ich schon mal die Chance habe, mich wie ein Vietnamese fühlen zu können, darf ich auch hier keinen Rückzieher machen. In einer Suppe gab es so etwas wie rote Würfel, die von der Konsinstenz an Pudding erinnerten. Schmeckte eigentlich ganz okay, zumindest nicht nach Blut – auch wenn mein Gesicht die anderen zum lachen brachte 😉 Aber ich dachte einfach an Blutwurst, die essen wir ja schließlich auch.

Das ganze Dinner wurde mit viel (seeeehr viel!) Vodka zu sich genommen und am Ende zahlte ich für das Essen und den Rausch 5,50 € – in Deutschland unmöglich 😀 Zum guten Schluss wurde ich (Papa, das wird dich freuen zu hören) zu Fuß von einem der Gruppe sicher zu meinem Hostel gebracht und fiel um kurz nach drei betrunken und zufrieden ins Bett 😀