Chrissi auf Reisen…

Nach einem erschreckenden Morgen ging es mit dem Zug weiter nach Yogya. Die Zugfahrt war sooo schön! Wir hatten Platz, konnten rumlaufen und sogar die Füße aus dem Zug hängen lassen (in Deutschland undenkbar!!!).

Durch Reisfelder, kleine Dörfer ging es quer durch Java. Die Landschaft war wirklich sehr, sehr schön! Und nach einer Weile wurden wir immer mutiger…

Der Jens beim rumblödeln...

... und ich beim rumblödeln.

Bevor jetzt schockierte Stimmen laut werden – keine Sorge, als dieses Bild entstand, bewegte sich der Zug keinen Millimeter. Lebensmüde bin ich ganz bestimmt nicht!

In Yogya angekommen stapften wir erst mal im Regen zum Gästehaus. Echt nervig, mit dem schweren Rucksack, zumal Flip Flops die scheiß Eigenschaft haben, dass man sich den ganzen Dreck an die Waden klatscht (meine waren schwarz). Im Gästehaus gab es dann erst mal die erlösende Dusche. Das ist ein Asprekt, der auf Reisen manchmal ein bisschen nervt – man fühlt sich so oft so furchtbar dreckig. Aber das nehme ich gerne in Kauf.

Am nächsten Tag ging es um 5 Uhr morgens mit Jens, Chris, Susanne und Michael los, ab zum Borobodur, einem der wichtigsten und schönsten Tempel in Indonesien. Die Gruppe war wirklich toll, wir hatten viel Spaß zusammen.

Nächstes Highlight war der Vulkan Merapi. Leider war es um die Mittagszeit ein bisschen bewölkt, sodass man die Spitze leider nicht sehen konnte (wir konnten nicht bis ganz hoch zum Krater, aber auch schon der Aufstieg zur Aussichtsplattform war ganz schön anstrengend). Danach waren wir entsprechend müde, aber bevor es nach Hause ging, hatten wir noch einen weiteren Programmpunkt, den Tempel Prambanan. Dort wurde aus einem eigentlich kleinen Gruppenfoto ein Riesenfoto, da sich einige Locals die Chance auf ein Foto mit ein paar Westlern nicht entgehen lassen wollten.

Im Tempel wurden wir von einer jungen Indonesin angesprochen, ob sie mit uns zusammen den Tempel besichtigen kann, da sie ihr englisch aufbesser wollte. War eine ganz Süße und zudem gleich ein kostenloser Guide dazu 😉

Am nächsten Abend folgte eine schöne Überraschung. Wir saßen gemütlich in einer Bar und wer kam ums Eck gestiefelt? Die Belgier! Unser Roofguy hatte wirklich ein scheiß Glück. Das Blut, das er im Gesicht hatte, kam nicht von ausgeschlagenen Zähnen (habe mich überzeugt, die Beißerchen sitzen noch!) sondern nur von ein wenig Nasenbluten und der Arm war nicht gebrochen. Alles in allem kam er also mit einer kleinen Schramme und einem Schrecken davon. Hat mich total gefreut, dass er okay war.

Aus der anfänglich kleinen Gruppe wurde am Ende also eine ganz schön große Runde!

Am nächsten Morgen ging es dann auch schon weiter. Während an anderen Orten eine Tsunamiwarnung ausgerufen wurde (die am Ende aber glücklicherweise ausblieb), begaben wir uns auf die Reise zu einem der aktivsten Vulkanen auf Java. Spät abends laberte ich noch mit den Jungs vom Gästehaus und unserem Fahrer. Der Fahrer meinte recht nüchtern, dass er ja Single sei, ich auch, also stehe einer Hochzeit nichts im Wege (ja nee, is klar… :-D).

Früh morgens (um halb vier aufstehen!!!) ging es los, den Sonnenaufgang bewundern. Der Ausblick war unglaublich schön und machte das frühe Aufstehen mehr als wett.

Danach ging es direkt zum Krater, aus dem es eifrig rauchte. Um den Vulkan ist alles in Asche getaucht und am Krater roch es kräftig nach Schwefel. Das erinnerte mich an meine Italienreise, bei dem wir damals auch Pompei besichtigt hatten (die Schwefelbrocken habe ich erst nach Jahren weggeworfen).

Dann hieß auch schon wieder packen und weiter ging es nach Bali. Die Busfahrt dauerte ewig, aber im Gegensatz zum 1,87m großen Jens habe ich weniger Probleme mit engen Bussitzen.

In Bali landeten wir erst in DER Touristenmetropole Kuta. Wenn man dann schon mal da ist, kann man auch gleich Party machen 😀 Von neun bis zehn Uhr abends ist Freisaufen angesagt. Während ich auf leeren Magen nach einem doppelten Gintonic und zwei Vodkas Schluss machte, kippten die Jungs wesentlich mehr runter. Aber es war so lustig – endlich mal wieder tanzen!!!

Auf dem Rückweg kamen wir an einer Gruppe Indonesier vorbei, die mit ihrer Gitarre am Straßenrand gemütlich zusammen saßen. Spontan setzten wir uns dazu. Währen die Jungs relativ bald nach Hause wankten, blieb ich noch ein wenig da. Es war echt süß – ich bekam sogar ein eigenes Lied gesungen.

Natürlich wurde ich von zweien, als ich mich verabschiedete, gefragt, ob ich nicht noch mit zu einem von beiden möchte. Ein Italiener, der ein paar Minuten zuvor zur Gruppe dazu kam, bot sich ritterlich an, mich nach Hause zu bringen und beendete damit die unmoralischen Angebote. Tja, vom Regen in die Traufe – am Gästehaus angekommen, meinte er, dass ich doch auch noch mit zum ihm könne. Oh maaahaan, dann lieber die Indonesier, der Italiener war ja mal echt so gar nicht mein Typ. Egal, ein „Nein“ tut’s auch und damit ging ich endlich (alleine!) ins Bett!